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Detailaufnahme Zahnriemen© Optibelt-GmbH, This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license.

Zahnriemen – Alle Infos zu Funktion, Kosten und Wechsel

Der Zahnriemen dient zur exakten Steuerung der Verbrennung im Motorraum. Wie das funktioniert, worin die Vorteile gegenüber einer Steuerkette liegen, wie man den Zahnriemen prüfen kann und warum man ihn regelmäßig wechseln sollte, verrät folgender Blogbeitrag!

Was ist ein Zahnriemen?

Unabhängig davon, ob es sich um einen Benziner oder Dieselmotor handelt, müssen die Kurbelwelle und die Nockenwelle synchronisiert werden. Dies geschieht mit Hilfe einer Steuerkette oder eines Zahnriemens, der von der Kurbelwelle angetrieben wird, welche die Ventile steuert. Damit wird die Kurbelwelle angetrieben, auf diese erfolgt die Kraftübertragung. Der Zahnriemen überträgt also die Drehbewegung der Kurbelwelle auf die Nockenwelle.

Deren Nocken leiten die Drehbewegung mittels Gliedern zur Übertragung an die Ventile weiter. Diese müssen im richtigen Moment geöffnet und geschlossen werden können. Die Ventile versorgen den Brennraum mit dem benötigten Gemisch aus Kraftstoff und Luft, durch dessen Verbrennung die Kolben im Motor angetrieben werden. Damit diese während der Auf- und Ab-Bewegung im Brennraum nicht mit den Ventilen kollidieren, ist ein präzises Ansteuern der Ventile notwendig.

Zahnriemen oder Steuerkette – was ist besser?

Heutzutage werden zahlreiche Fahrzeuge ab Werk mit einem Zahnriemen ausgestattet. Gegenüber der Steuerkette hat er einige Vorteile, jedoch auch Nachteile. Wir haben die Vorteile der beiden Konzepte im Folgenden aufgelistet:

Vorteile des Zahnriemens

  • flexibler und kompakter zu verbauen, kann enger umschlungen werden
  • geringere bewegte Masse, die höhere Drehzahlen ermöglicht
  • Höhere Laufruhe, geräuschärmer
  • Höhere Lebensdauer bei geringer Belastung
  • Kettenspanner als zusätzliches Verschleißteil werden nicht benötigt
  • Kosten liegen niedriger
  • leichter auf Beschädigungen prüfbar und wechselbar, da außerhalb des Motors gelegen
  • Präzisere Steuerung möglich, da der Riemen sich kaum verlängert auf Dauer
  • selbstschmierend

Vorteile der Steuerkette

  • alterungsfest
  • Geringere Wartungskosten, da kein regelmäßiger Wechsel nötig
  • geringerer Verschleiß aufgrund externer Schmierung
  • höhere Belastungsgrenze, kann nicht plötzlich reißen
  • Kann innen im Motor verbaut werden, da sie beständig gegen Öl ist. Geringe Baulänge des Motors möglich, außer bei Zahnriemen in Öl, die aus einem spezifischen Elastomer gefertigt sind.
  • Spannung des Riemens muss nicht regelmäßig überprüft werden

Zahnriemen oder Keilriemen – was ist der Unterschied?

Zahnriemen und Keilriemen sind zwei unterschiedliche Bauteile und erfüllen verschiedene Aufgaben im Auto. Während der Zahnriemen, wie eben erwähnt, die Nockenwellen im Motor antriebt, kommt dem Keilriemen eine andere Funktion zu. Er dient zum direkten Antrieb von Nebenaggregaten wie der Lichtmaschine, dem Klimakompressor, des Kühlerlüfters oder der Pumpe der Servolenkung. Allerdings wurde der Keilriemen mittlerweile von vielen Herstellern durch den Keilrippenriemen ausgetauscht. Die Gemeinsamkeit des Zahnriemens und des Keilriemens liegt darin, dass beide von der Kurbelwelle angetrieben werden.

© Depositphotos.com/papa1266

Warum sollte man den Zahnriemen nach 5 Jahren wechseln? Wann sollte man den Zahnriemen wechseln?

Wenn der Zahnriemen während der Fahrt oder auch im Stand bei laufendem Motor reißen sollte, kann dies schwerwiegende Folgen haben. Das Reißen kann dazu führen, dass die Kolben mit den Ventilen im Motor schwerwiegend kollidieren, was einen Motorschaden zur Folge haben kann. Aus diesem Grund sollte man den Zahnriemen in regelmäßigen Abständen prüfen bzw. wechseln lassen. In der Regel betragen die Serviceintervalle der Autohersteller je nach Modell zwischen 60.000 und 240.000 Kilometern oder zwischen 5 und 10 Jahren.

Wie kann man den Zahnriemen prüfen?

Eine regelmäßige Prüfung des Zahnriemens kann den schwerwiegenden Folgen des Reißens vorbeugen. In vielen Fällen macht sich ein Defekt jedoch nicht akustisch bemerkbar, bis der Zahnriemen eben reißt. In manchen Fällen kann ein Quietschen beim Starten oder Bremsen ein Indiz für einen Defekt sein. Eine Sichtkontrolle funktioniert recht schnell und unkompliziert, sollte aufgrund der Wichtigkeit des Bauteils im Zweifel von einem Fachmann vorgenommen werden.

Dazu legt man den Zahnriemen frei und prüft diesen auf Beschädigungen, Schmutz und Verschleiß. Zudem kann man ihn ausmessen und so feststellen, ob er schmaler geworden ist. Wenn man dieses und folgende Symptome bei der regelmäßigen Kontrolle feststellt, sollte man den Zahnriemen zeitnah wechseln lassen.

Symptome für einen beschädigten oder defekten Zahnriemen

  • Abnutzungsspuren auf der glatten Rückseite
  • Fehlende Zähne auf der Zahnseite
  • Fremdkörper im Zahnriementrieb
  • Längsrisse im Material
  • Ölspuren
  • Querrisse im Material
  • Unterschiedliche Riemenbreite
  • Verschleiß der Kanten
  • Verunreinigungen

Des Weiteren sollten neben dem Zahnriemen auch die Spannrolle und die Umlenkrolle regelmäßig kontrolliert werden. Denn selbst wenn dieser vollkommen intakt ist, kann der Zahnriemen bei einem Defekt einer oder beider Rollen reißen. Außerdem sollten die Riemenscheiben per Sichtprüfung auf erkennbare Schäden geprüft werden. Da die korrekte Spannung und damit der feste Sitz des Zahnriemens ebenfalls gewährleistet sein muss, sollte man auch die Prüfung des Riemenspanners und dessen Spannung nicht außer Acht lassen.

Warum ist der Zahnriemenwechsel so teuer?

Viele Fragen sich wahrscheinlich, warum der Zahnriemenwechsel in der Fachwerkstatt so teuer ist. Schließlich bekommt man online bereits komplette Zahnriemensets unter 100 Euro zu kaufen.

Die hohen Zahnriemenwechsel kosten kommen dadurch zustande, dass dieser mit einem großen Aufwand verbunden ist und dementsprechend eine mehrere Arbeitsstunden erfordert. Preise zwischen 300 und 500 Euro bei Klein- und Kompaktwagen und bis zu 1000 Euro bei Mittelklasse und Oberklasse sind die Regel. Dies liegt daran, dass das Kühlwasser komplett abgelassen und je nach Motor die Wasserpumpe sowie der Keilrippenriemen und die Lichtmaschine ausgebaut werden muss. Im Falle des Keilrippenriemens und der Wasserpumpe empfiehlt sich zudem ein gleichzeitiger Austausch.

Warum sollte man Zahnriemen und Wasserpumpe gleichzeitig wechseln?

Zwar kann ein Zahnriemenwechsel wie eben erwähnt eine durchaus kostspielige Angelegenheit werden, jedoch gibt es keine sinnvolle Alternative. Würde man die Wasserpumpe beim Wechsel des Zahnriemens nicht gleichzeitig austauschen, kann dies nämlich erhebliche Zusatzkosten zur Folge haben. Wird eine Wasserpumpe nicht ausgetauscht, ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese kurz nach dem Zahnriemenwechsel einen Defekt erleidet, recht hoch.

Die Wasserpumpe wird meistens gleichzeitig mit dem Zahnriemen gewechselt. | © Depositphotos.com/jenoche

Dies liegt an der veränderten Riemenspannung, die sich in einer ebenfalls veränderten Krafteinwirkung auf die Pumpe auswirken kann. Geht die Wasserpumpe kaputt, müssen sämtliche Arbeitsschritte des Zahnriemenwechsels wiederholt werden, was einen letztendlich teuer zu stehen kommen kann.

Wie kann man den Zahnriemen wechseln?

Da es bei einem nicht korrekt ausgeführten Zahnriemenwechsel zu schwerwiegenden Folgen kommen kann und es sehr viele Fehlerquellen bei der Demontage und Montage verschiedener, wichtiger Bauteile im Motorraum gibt, empfiehlt sich der Wechsel nicht für Laien. Es wird zudem häufig Spezialwerkzeug benötigt und der Zahnriemen ist aufgrund seiner Nähe zum Motor oft schwer zugänglich. Wer unsicher ist und über keine ausreichenden Fachkenntnisse verfügt, sollte eine professionelle Werkstatt aufsuchen.

Nicht vergessen: Ein falsch montierter Zahnriemen kann für einen Motorschaden sorgen!

Wer sich den Zahnriemenwechsel zutraut, kann sich folgendes Video mit einer nützlichen Schritt-für Schritt-Anleitung als Hilfestellung anschauen:

 

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