Es gibt viele Fragen die sich ein jeder Autofahrer stellen muss, wenn die Temperaturen nach dem Winter wieder milder werden und die Sonne wieder durchscheint. Häufig geht es dabei um das Thema „Sommerreifen wechseln“ und wie mit den Reifen umzugehen ist. Im Folgenden klären wir einige Mythen und geben ein paar wichtige und hilfreiche Antworten.
Ab wann sollte man Sommerreifen aufziehen?
Die Faustregel sagt: Von Ostern bis Oktober! In dieser Zeit sollte man grundsätzlich Sommerreifen aufziehen, was auch oft zu vollen Werkstätten in diesen Zeiten führt. Auch Experten bestätigen mehrfach die Sinnhaftigkeit dieser Regel und empfehlen sich an dieser zu orientieren. Jedoch können die Temperaturen auch schon sehr viel früher steigen, was einige Fahrer dazu bewegt über einen Wechsel einige Wochen vor Ostern nachzudenken. Zu beachten ist aber, dass auch nach einem milden Tag die Temperaturen in der Nacht unter Null fallen können.
Es ist natürlich nicht so, dass es einen festen Termin gibt, an dem die Reifen zu wechseln sind. Bei zu frühem Wechsel geht man aber die Gefahr ein, Frost und leichten Vereisungen mit dafür nicht geeigneten Sommerreifen zu begegnen und eine Gefahr für sich selbst und andere zu sein. Sollte die Temperatur aber konstant über ca. 7 Grad Celsius liegen, kann man diese im Normalfall bedenkenlos aufziehen.
Welche Profiltiefe bei Sommerreifen?
Gesetzlich ist eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern gegeben, da es darunter schnell zu einem Traktionsverlust kommen kann. Sollten die Reifen diese Tiefe nicht mehr vorweisen können, ist es nicht nur illegal diese weiter zu verwenden, sondern auch sehr gefährlich. Allerdings ist es auch nicht empfehlenswert, den Reifensatz immer bis zu dieser Grenze abzufahren. Dabei kann es bereits bei geringem Profil früher auf nassen Straßen zu einem Verlust der Haftung kommen. Vom ADAC wird empfohlen, ab 3 Millimetern die Sommerreifen auszutauschen, um eine gute Traktion garantieren zu können, bei Winterreifen übrigens bereits ab 4 Millimetern.
Es empfiehlt sich nach jedem Reifenwechsel die Profiltiefe zu kontrollieren, bei Unterschreitung der Mindestgrenze den Empfehlungen des ADAC nachzugehen und sich einen neuen Satz Reifen zu kaufen.
Was ist bei einem Reifenwechsel zu beachten?
Neben der Profiltiefe gibt es noch andere Faktoren, die zu beachten sind bevor ein bedenkenloser Reifenwechsel möglich ist. Vorweg wäre da die allgemeine Qualität, die es genauestens zu kontrollieren gilt. Sollten die Reifen spröde sein und Risse haben, schnell Luft verlieren oder andere Mängel vorweisen, welche die Fahreigenschaften beeinflussen können, ist eine rapide Verschlechterung des Zustandes während der Fahrt möglich und es kann zu gefährlichen Situationen im Straßenverkehr kommen.
Bei einer ausreichenden Profiltiefe und nach der Überprüfung auf gute Qualität, geht es nun an die Montage. Wichtig ist anschließend den richtigen Luftdruck für die Reifen zu wählen um einen schnellen Verschleiß zu vermeiden. Dieser kann häufig aus dem Bordhandbuch entnommen werden. Außerdem empfiehlt es sich, die Radschrauben nach ca. 50 Kilometern mit einem Drehmomentschlüssel nachzuziehen.
Wie lagert man Sommerreifen richtig?
Sollten die Qualität und die Profiltiefe der Reifen ausreichen, um sie nach dem Winter erneut zu verwenden, ist auch eine richtige Lagerung erforderlich. Dabei sollte grundsätzlich eine möglichst trockene, kühle und dunkle Umgebung gewählt werden, um das Hartgummi ideal durch den Winter zu bringen. Nach dem Wechsel in der Zeit vor dem Winter empfiehlt es sich, den alten Satz zu putzen, um alle Rückstände im Profil zu entfernen.
Anschließend wird zwischen der Lagerung mit bzw. ohne Felge unterschieden. Reifen mit Felge sollten mit einem Luftdruck von 0,5bar über Normaldruck entweder gestapelt oder aufgehangen gelagert werden, während es sich bei Reifen ohne Felge empfiehlt sie senkrecht stehend zu lagern.
Wie verhalten sich Sommerreifen bei Schnee?
Mit Sommerreifen bei Schnee zu fahren ist sehr gefährlich, da weder die Gummimischung für die Temperaturen, noch das Profil für den Untergrund geeignet ist. Aus diesem Grund ist es gesetzlich vorgeschrieben bei Schnee mit Ganzjahres- oder Winterreifen zu fahren und kann einen bei Nichtbeachtung rund 60 Euro und einen Punkt in Flensburg kosten.
Sollten Sie bei plötzlichem Schneefall unvorbereitet mit Sommerreifen fahren müssen, ist das oberste Gebot Ruhe bewahren, denn bei ruckartigen Bewegungen wird das Auto leichter ausbrechen. Wichtig ist einen großen Abstand zum Vordermann einzuhalten, Bremse und Gas nur leicht betätigen, möglichst nur mit eingelegtem Gang bremsen um die Wirkung der Motorbremse nicht zu verlieren und Kurven sehr langsam und nicht zu eng zu nehmen. Dadurch wird es auch möglich sein, kurze Strecken bei Schneefall mit Sommerreifen zu überwinden, zu empfehlen ist dies aber in jedem Fall nicht.
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